Praxis für Logopädie und Lerntherapie
Tina Rabbe-Kröner



                              

Behandlungsfelder und Leistungen


Unser Therapieangebot umfasst alle Formen von Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen.  
Vor der Erstellung Ihres ganz individuellen Therapieplanes erfolgt eine ganzheitliche Befunderhebung und Beratung bezüglich Ihrer persönlichen Situation und dem logopädischen Störungsbild. Entsprechend der Diagnostik erhalten Sie Ihr spezifisches Therapieprogramm mit den für Sie geeigneten Therapiemaßnahmen. Die am häufigsten therapierten logopädischen Störungsbilder und Behandlungsfelder möchten wir Ihnen auf diesen Seiten kurz vorstellen.







Sprachentwicklungverzögerung/- störung bei Kindern

Diese liegt vor, wenn der kindliche Spracherwerb verzögert oder nicht regelrecht verläuft. Die Defizite betreffen nicht nur Aussprache, sondern auch die Bereiche Sprachverständnis, Wortschatz und Grammatik.


Eine nicht ausreichend gereifte Sprachentwicklung beeinträchtigt nicht nur den Aufbau weiterer kognitiver Fähigkeiten, sondern auch das Kommunikations-, Sozial- und Emotionalverhalten.



Eine gestörte Sprachentwicklung kann zu Schulschwierigkeiten führen und sollte deshalb frühzeitig erkannt und je nach Schweregrad rechtzeitig behandelt werden.

Durch eine optimale logopädische Versorgung können Kinder vor dem festgelegten Einschulungsjahr Sprachentwicklungsdefizite aufholen und mit einem regelrechten Sprachstatus den aufbauenden schulischen Lernabschnitt beginnen.

Störung der Grammatik bei Kindern

Schwierigkeiten beim Erwerb der Grammatik wird als Dysgrammatismus bezeichnet. Ob, und wie schwer ein Dysgrammatismus vorliegt, hängt häufig von den Satzformulierungen und dem entsprechenden Alter ab. Sätze können hier stark unvollständig sein oder Wortstellungsfehler enthalten; z.B. "ich Brot essen" (Verbendstellung). Auch folgende grammatikalischen Schwierigkeiten bei Kindern werden häufig beobachtet:

Störungsbereich

Beispiel

Artikeleinsatz

"Die Junge spielt"

Einsatz der korrekten Fälle

"Ich gebe die Mami was ab"

Pluralbildung

"Ich hole die Tellers"

Ein frühzeitig erkannter und logopädisch behandelter Dysgrammatismus hilft dem Kind, seine weiteren Sprachkompetenzen auszubauen.

Lautbildstörungen - Artikulationsstörungen


Kinder erwerben die Sprache und die dazugehörigen Laute, also die Aussprache von Buchstaben, in bestimmten Zeitfenstern. Werden Laute falsch artikuliert, spricht man von einer Dyslalie. Dieser Störung liegen oft unterschiedliche Ursachen zu Grunde, wie beispielsweise eine ungenügende Reife der Mundmotorik oder der Wahrnehmung, eine allgemeine Entwicklungsverzögerung oder eine Behinderung.



Eine Dyslalie kann sich in unterschiedlicher Form zeigen, zum Beispiel als Lautersetzung ("Tuh" anstelle von "Kuh"), oder als Lautauslassung ("Necke" anstelle "Schnecke"). Oft werden Laute auch fehlgebildet, das "s"  zwischen den Zähnen gesprochen, was auch als "Lispeln" bezeichnet wird. Der Laut wird hörbar undeutlich und durch die falsche Bildung können sogar Zahnfehlstellungen entstehen.

Eine Dyslalie kann die Verständlichkeit des Kindes - je nach Anzahl der betroffenen Laute - leicht, schwer, oder bis zur Unverständlichkeit beeinträchtigen. Bis zum 5.Lebensjahr sollten alle Laute beherrscht werden. Wird ein Kind mit Artikulationsdefiziten eingeschult, so trägt es ein höheres Risiko, Schwierigkeiten beim Lese- und Schreiberwerb zu bekommen.

Ein rechtzeitiges Erkennen und logopädisches Handeln hilft, die Ausspracheprobleme möglichst bis zur Einschulung zu beseitigen.

Hörwahrnehmungsstörungen

Neben den weiteren Sinnen wie Riechen, Schmecken, Tasten und Sehen ist das Hören eine unabdingbare Voraussetzung für den Spracherwerb. Schon im Mutterleib nimmt das Ungeborene seine Mutter, seine Umgebung und die Melodie der Muttersprache über das Gehör wahr. Nach der ersten Lallphase beginnen Säuglinge nach etwa 6 Monaten ihre Umgebung und Bezugspersonen nachzuahmen, in dem sie "nachbabbeln". Kinder, die eine schwere Hörstörung haben oder gar gehörlos sind, babbeln oder bzw. lallen zu diesem Zeitpunkt deutlich weniger oder verstummen sogar.


Durch den regelmäßigen und regel- rechten auditiven, sprachlichen wie nichtsprachlichen Input lernt das Kind die Laute der Sprache kennen und die eigene Sprache mit dem Gehörten abzugleichen. Es lernt, Geräusche der Umgebung einzuschätzen und abzuspeichern. Die Hörwahrnehmung im Gehirn bildet sich so zunehmend aus. Ist die Reifung der Hörwahr-nehmung  (z.B. durch häufige Mittelohrentzündungen) beeinträchtigt, können auditive Hörwahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen auftreten.


Die Symptomatik äußert sich unterschiedlich. So können Schwierigkeiten bestehen, ähnlich klingende Laute zu unterscheiden oder das "Wichtige" (z.B. Sprache) aus einer Geräuschquelle herauszuhören. Auditive Wahrnehmungsstörungen sind meist die Ursache einer LRS (Leserechtschreibstörung), da das Gehörte unzureichend wahrgenommen und verarbeitet wird. Das Erlernen von Lesen und Schreiben wird erschwert.

Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen sollten möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden, um Lernschwierigkeiten in der Schule zu vermeiden. Ziel der logopädischen Behandlung ist es, die Wahrnehmung des Gehörten, wozu auch die Wahrnehmung von Lauten, also ausgesprochenen Buchstaben gehört, zu verbessern und zu sichern.

Stottern

Viele Kinder zeigen im Laufe ihres rasanten Spracherwerbs Sprechunflüssigkeiten. Diese sind zu bestimmten Zeitpunkten, wenn sie locker und nicht zu lange auftreten, normal. Häufig treten diese Unflüssigkeiten während des "Wortschatzspurtes" auf, wenn das Kind mehr Wörter kennt, als es aussprechen kann. Halten diese Unflüssigkeiten länger als ein halbes Jahr an, wirken angespannt und werden vom Kind als störend empfunden, sind sie nicht mehr normal. Man spricht vom Stottern, auch als Balbuties bezeichnet.

Stottern zeigt sich in drei Kernsysmptomen:

Wiederholungen (Repetitionen)

Laute, Silben, Wörter oder Satzteile werden ungewollt wiederholt.

Dehnungen (Prolongationen)

Laute werden zwanghaft gedehnt, langgezogen

Blocks (Blockierungen)

Bestimmte Laute (oft Anfangslaute) stocken, wollen nicht über die Lippen, es wird krampfhaft verharrt

Stottern wird häufig von einer Sekundärsymptomatik begleitet. Diese kann sich in Form von mimischen und gestischen Mitbewegungen und Anspannungen zeigen. Oftmals zeigen betroffene Kinder ein Vermeideverhalten, Sprechangst und ein geringes sprachliches Selbstwertgefühl.

Stottern kann vielfältige Ursachen haben, die auch heute noch nicht vollkommen erforscht sind. Das beschriebene unphysiologische Stottern, das länger anhält und Leidensdruck erzeugt, bedarf einer intensiven logopädischen Behandlung des Kindes, sowie Beratung der Eltern.

Poltern

Von einem Poltern ist die Rede, wenn überschießend und sehr schnell gesprochen wird. Die Aussprache wird hierdurch oft sehr undeutlich und verwaschen. Im Gegensatz zum Stottern zeigen Kinder hier meist kein Bewusstsein ihrer Störung und somit auch keinen Leidensdruck. Die meist nicht vorhandene Wahrnehmung kann die logopädische Therapie manchmal erschweren.

Myofunktionelle Störungen

Unter einer myofunktionellen Störung versteht man ein falsches Schluckmuster, d.h. die Zunge presst während des Schluckvorgangs gegen oder zwischen die Zähne. Ursache dieser Störung ist meist ein Muskelungleichgewicht im orofacialen Bereich. Die Zunge ist ein hochkompliziertes Muskelgeflecht, das bei korrekter Funktion den notwendigen Unterdruck durch Ansaugen der Zunge an den Gaumen für den Schluckvorgang aufbringt.

Schafft es die Zunge nicht, die nötige Kraft aufzubringen, stößt sie bei jedem Schlucken an oder zwischen die Zähne. Hierdurch können Zahnfehlstellungen entstehen, die das falsche Schluckmuster noch weiter begünstigen und eine kieferorthopädische Behandlung indizieren.


Im Rahmen einer logopädischen myofunktionellen Therapie wird die Muskulatur der Zunge gestärkt und ein gesundes Muskelgleichgewicht aufgebaut, so dass das Kind bzw. der Jugendliche das korrekte Schluckmuster im Alltag einsetzen kann. Eine zahnärztliche oder kieferorthopädische Behandlung kann mit Hilfe logopädischer Therapie unterstützt, erleichtert, oder gar verhindert werden.



Stimmstörungen

Kinder entwickeln sich mit unglaublicher Schnelligkeit. So ist es auch in der Ausreifung der Stimme. Große Leistungen müssen vollbracht werden, bis alles perfekt funktioniert. So sind Missklänge in dem sensiblen Bereich Stimme während der Stimmentwicklung ein Stück weit normal. Halten diese jedoch über einen längeren Zeitraum an, kann hieraus eine Stimmstörung entstehen, die wiederum auf Dauer zu organischen Veränderungen der Stimmlippen (z.B. Stimmlippenknötchen) führen kann. Zudem leiden Kinder mit einer auffälligen Stimme sehr oft unter einem geminderten Selbstwertgefühl. Eine Therapie ist somit erforderlich.

Während der logopädischen Behandlung, die durch Elternberatung ergänzt wird, lernt das Kind, die eigene Stimme besser wahrzunehmen und gesund zu gebrauchen.